Östrogene

  
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Die Östrogene sind die bekanntesten weiblichen Hormone. Bei den Östrogenen handelt es sich um eine ganze Gruppe von Hormonen. Das bedeutendste Östrogen nennt sich Östradiol. Andere Östrogenarten heißen beispielsweise Östron oder Östriol.

Die Östrogene bewirken, dass eine Frau weiblich aussieht und fruchtbar ist.

Breite Hüften, runde Brüste und die typische Sanduhr-Figur werden durch Östrogene bewirkt. Außerdem sorgen Östrogene für volles, glänzendes Haar und eine weiche, geschmeidige Haut.

Im Menstruationszyklus lässt Östrogen das Ei heranreifen.

Östrogene sind also sehr wichtige Hormone für eine Frau.

Wenn die Östrogene in der zweiten Hälfte der Wechseljahre allmählich weniger werden, kommt es bei vielen Frauen zu ausgeprägten Beschwerden.

Hier nur einige der wichtigsten Beschwerden durch einen niedrigen Östrogenspiegel:

·         Hitzewallungen

·         Schlafstörungen

·         Depressionen

 

Östrogene haben jedoch nicht nur erfreuliche Seiten, sondern auch einige Nachteile. Diese Nachteile machen sich vor allem bemerkbar, wenn zu viel Östrogen vorhanden ist. Dabei ist es unerheblich, ob der Östrogen-Spiegel in absoluten Werten zu hoch ist, oder ob das Östrogen nur im Verhältnis zum Progesteron erhöht ist (siehe Östrogen-Dominanz ab Seite 24).

Neben zahlreichen Beschwerden durch einen erhöhten Östrogenspiegel kommt es unter anderem zu Wassereinlagerungen (Ödeme) und zu einer vermehrten Fettspeicherung.

So können die Östrogene in den Wechseljahren zur Entstehung von Übergewicht beitragen.


 

Normale Östradiol-Laborwerte

Die Blutwerte von Östradiol hängen davon ab, in welcher Zyklus-Phase man sich gerade befindet.

In der zweiten Hälfte der Wechseljahre lässt der Östradiolspiegel naturgemäß nach. Das führt aber häufig zu zahlreichen Beschwerden.

·         Follikelphase (vor dem Eisprung)        12,5 - 166 ng/l

·         Ovulationsphase (beim Eisprung)        85,8 - 498 ng/l

·         Lutealphase (nach dem Eisprung)        43,8 - 211 ng/l

·         Nach den Wechseljahren                     < 5 - 55 ng/l

Östrogen-Behandlung

Wenn die Östrogene in der zweiten Hälfte der Wechseljahre zu niedrig werden, kann es sinnvoll sein, Östrogene zu ersetzen, um die gesundheitlichen Beschwerden zu lindern.

Wie alle Hormone sind auch Östrogene in Deutschland und den meisten Ländern Europas verschreibungspflichtig.

Bei der Östrogen-Ersatz-Behandlung ist es von erheblicher Bedeutung, welche Art von Östrogenen man anwendet.

Synthetische Östrogene als Tablette

Üblicherweise werden synthetisch hergestellte Östrogene als Tablette verordnet. Weil diese Tabletten durch den Verdauungskanal und die Leber wandern müssen, bevor sie im Blutkreislauf zur Verfügung stehen, muss die eingenommene Dosis sehr hoch sein.

In der Leber wird das eingenommene Östrogen (z.B. Östradiol-Derivate) in großer Menge zu Östron umgebaut. Nur ein kleiner Teil Östradiol bleibt erhalten. Das Ergebnis ist ein leicht erhöhter Östradiol-Spiegel und ein enorm erhöhter Östron-Spiegel, der bei normalen Blutuntersuchungen nicht berücksichtigt wird. Dadurch entsteht eine deutliche Überversorgung mit Östrogenen. Außerdem wird die Leber durch die Umbauprozesse belastet.

In der Folge kann es zu den Beschwerden einer Östrogen-Dominanz und zahlreichen Nebenwirkungen kommen. Auch die Gefahr von Brustkrebs und Gebärmutter-Schleimhaut-Krebs ist deutlich erhöht.

Bei vielen Frauen kann auch Übergewicht eine Folge einer Tabletten-Behandlung mit künstlichen Östrogenen sein.

Körperidentische Östrogene als Creme

All die oben genannten Probleme entfallen, wenn man statt der Tabletten eine Creme anwendet, die niedrig dosiertes körperidentisches Östrogen enthält.

Zwei Faktoren machen eine Östrogen-Creme zur sinnvollen Alternative.

Zum Einen werden körperidentische Östrogene verwendet, beispielsweise das häufige Östradiol oder das sanfte Östriol.

Diese Östrogene werden aus hormonähnlichen Substanzen der Yams-Wurzel oder aus Soja-Bohnen hergestellt.

Weil die eingesetzten Hormone chemisch ganz genau den Östrogenen im weiblichen Körper entsprechen, haben sie bei niedriger Dosierung keine Nebenwirkungen.

Die niedrige Dosierung wird durch die Anwendung als Creme oder Pflaster ermöglicht.

Wenn man die Östrogene äußerlich über die Haut anwendet, gelangen die Hormone direkt in den Blutkreislauf. Die Wanderung durch die Verdauung und der Umbau in der Leber entfallen also. Man kommt daher mit sehr geringen Östrogen-Mengen aus.

Die Anwendung von körperidentischen Östrogenen als Creme ist eine sanfte Möglichkeit, die Probleme durch einen sinkenden Östrogenspiegel zu verhindern.

Wenn man nur so viel Östrogen-Creme anwendet, wie man braucht, um beschwerdefrei zu werden, hat man normalerweise keine Nebenwirkungen.

Dass eine Östrogen-Creme die bessere Alternative zu Hormontabletten ist, hat sich leider noch nicht bei allen Frauenärzten herumgesprochen.

Daher muss man mitunter einige Überzeugungsarbeit leisten, bevor der eigene Frauenarzt bereit ist, solch eine Creme zu verordnen.

Erschwerend kommt hinzu, dass es solche Cremes nicht als Fertigpräparate gibt. Stattdessen müssen von in der Apotheke entsprechend der verschriebenen Rezeptur angerührt werden.

Eine gängige Rezeptur für eine Östriol-Creme wäre beispielsweise:

Östriol (mikronisiert) 0,1 g

O/W-Grundlage ad 100 g

Nicht alle Apotheken sind bereit eine Creme selbst anzurühren. Falls man Probleme damit hat, eine geeignete Apotheke zu finden, kann man sich an die Münchner Klösterl-Apotheke wenden (www.kloesterl-apotheke.de).

Die Creme trägt man ein bis zwei Mal täglich im Wechsel auf weiche, dünne Hautstellen auf, z.B. Unterarme, Bauch, Brüste, Dekolleté, innere Oberschenkel, Leistengegend.

Da ein niedriger Östrogenspiegel fast immer mit einem noch niedrigeren Progesteron-Spiegel verbunden ist, sollte eine Östrogen-Creme im Normalfall zusammen mit einer Progesteron-Creme verwendet werden. Sonst besteht die Gefahr einer Östrogen-Dominanz mit unangenehmen und teilweise gefährlichen Folgen.

Körperidentische Östrogene als Pflaster oder Gel

Zur äußerlichen Anwendung kann man Östrogene auch als Pflaster oder Gel anwenden.

Durch die äußerliche Anwendung und die Verwendung von körpereigenen Östrogenen sind Pflaster und Gel auch sehr verträglich. Man kommt mit geringen Dosen aus, um die erwünschte Wirkung zu erzielen.

Der Vorteil dieser beiden Anwendungsformen gegenüber der Creme ist, dass man sie als Fertigprodukt in der Apotheke bekommt und nicht extra anrühren lassen muss.

Die Nachteile eines Pflasters sind einerseits, dass es auf empfindlicher Haut reizend wirken kann. Andererseits können sie beim Sport, Schwimmen oder in der Sauna stören oder sich ablösen.

Die Nachteile beim Gel sind, dass die darin enthaltenen Östrogene manchmal nicht optimal vom Körper aufgenommen werden.

In diesem Fall kann man auf die Creme umsteigen.


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