Progesteron - Gelbkörperhormon

  
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Progesteron ist das unbekanntere der beiden wichtigsten weiblichen Geschlechtshormone, dabei ist es ebenso wichtig wie die Östrogene. Es ist das einzige körpereigene Hormon seiner Klasse.

Das Progesteron wird vor allem im Eierstock vom Gelbkörper gebildet, sobald das reife Ei gesprungen ist. Daher ist der Progesteronspiegel normalerweise in der zweiten Zyklushälfte besonders hoch.

Meistens wird das Progesteron nur in seiner Rolle bei Schwangerschaften wahrgenommen.

Es spielt jedoch auch im Alltag eine nicht zu unterschätzende Rolle. Wenn es fehlt, kommt es zudem zu zahlreichen Beschwerden.

Progesteron schützt vor Brustkrebs und Gebärmutterkrebs. Es verbessert die Stimmung und fördert die Aktivität. Es stärkt die Blutgefäße und das Immunsystem.

Auf das Körpergewicht hat das Progesteron ganz erhebliche Auswirkungen, denn es hilft beim Fettabbau und verhindert die Speicherung neuer Fettpolster. Auch überschüssiges Gewebswasser wird mithilfe von Progesteron ausgeschieden.

Dadurch fördert Progesteron das Abnehmen und verhindert eine Gewichtszunahme.

Hinzu kommen noch weitere positive Wirkungen, die mit dem Gewicht im Zusammenhang stehen können. Progesteron reguliert den Blutzuckerspiegel und die Schilddrüsenhormone werden bei ihrer Arbeit unterstützt.

Progesteron ist also das reinste Schlankheitshormon.

Leider lässt die Progesteronproduktion schon zu Beginn der Wechseljahre deutlich nach, bei manchen Frauen sogar schon früher.

Dieses frühe Nachlassen der Progesteronproduktion hängt damit zusammen, dass nur noch hin und wieder ein Ei zur Reifung gelangt. Daher gibt es auch nur noch selten einen Gelbkörper, der Progesteron produziert.

Weil das Progesteron schon weniger wird, während die Östrogene noch ausreichend produziert werden, kommt es zu Beginn der Wechseljahre meistens zu einem Ungleichgewicht der beiden Hormonarten. Dieses Ungleichgewicht nennt man Östrogen-Dominanz (siehe ab Seite 24).

Normale Progesteron-Laborwerte

Die Blutwerte von Progesteron hängen davon ab, in welcher Zyklus-Phase man sich gerade befindet.

In den Wechseljahren lässt der Progesteronspiegel naturgemäß nach. Das führt aber häufig zu zahlreichen Beschwerden.

·         Follikelphase (vor dem Eisprung)        0,2 - 1,5 µg/l

·         Ovulationsphase (beim Eisprung)        0,8 - 3,0 µg/l

·         Lutealphase (nach dem Eisprung)        1,7 - 27,0 µg/l

·         Nach den Wechseljahren                     < 0,8 µg/l

Progesteron-Behandlung - natürliches Progesteron

Progesteron zur Behandlung ist prinzipiell immer körperidentisches Progesteron. Alle anderen synthetischen Substanzen würden nämlich nicht Progesteron genannt sondern Gestagene.

Um hervorzuheben, dass es sich bei dem Progesteron um eine körperidentische Substanz handelt, wird es häufig "natürliches Progesteron" genannt.

Weil das Progesteron genau dem körpereigenen Progesteron entspricht, ist seine Anwendung normalerweise frei von Nebenwirkungen.

Das Progesteron als Medikament wird aus der mexikanischen Yams-Wurzel oder aus Soja-Bohnen hergestellt.

Man kann Progesteron wahlweise innerlich als Kapsel, als Gel oder als Creme anwenden. Damit es fein genug ist, um gut vom Körper aufgenommen zu werden, sollte es mikronisiert sein. Das ist bei den wenigen verfügbaren Fertigpräparaten der Fall.

Im Vergleich zu den synthetischen Gestagenen ist die Anwendung des körperidentischen Progesterons in Mitteleuropa noch relativ unüblich. Viele Ärzte verschreiben Progesteron-Präparate nur, wenn man ausdrücklich danach fragt. Manchmal muss man auch die Kosten dafür selbst tragen.

Körperidentisches Progesteron als Kapsel

In Deutschland gibt es zur Zeit nur ein einziges Präparat zur innerlichen Anwendung von Progesteron: Utrogest®.

Utrogest® ist ein Kapsel-Präparat, das in Öl gelöstes Progesteron enthält. Durch das Öl wird das Progesteron besonders gut vom Körper aufgenommen.

Weil Utrogest® innerlich angewendet wird, muss das Progesteron die Verdauungsorgane und die Leber passieren, bevor es für den Körper zur Verfügung steht. Dadurch ist die notwendige Progesteron-Dosierung bei Utrogest® höher als bei der äußerlichen Anwendung.

Aber anders als bei Östrogenen, muss das Progesteron in der Leber nicht aufwendig umgebaut werden. Ein gewisser Teil des Progesterons wird jedoch in der Leber abgebaut, weshalb die Dosis höher sein muss.

Im allgemeinen ist Progesteron auch bei innerlicher Anwendung gut verträglich.

Es eignet sich innerlich vor allem bei starkem Progesteronmangel oder bei einer ausgeprägten Östrogen-Dominanz, weil es etwas stärker wirkt als Progesteron in der äußerlichen Anwendung.

Ein deutlicher Vorteil von Utrogest® gegenüber einer Progesteron-Creme ist die Tatsache, das man es als Fertigpräparat erhält.

Körperidentisches Progesteron als Gel

Äußerlich kann man Progesteron als Gel oder als Creme einsetzen.

Progesteron-Gel hat in erster Linie den Vorteil, dass es in Deutschland als Fertigpräparat erhältlich ist. Dieses  Fertigpräparat bekommt man unter dem Namen Progestogel®.

Der Nachteil des Progesteron-Gels ist, dass es nur in 1%iger Konzentration vorliegt. Dadurch ist es relativ niedrig dosiert.

Manche Frauen kommen aber mit dieser niedrigen Dosis schon aus, um ihre Beschwerden zu lindern.

Das Progesteron-Gel ist in erster Linie dafür vorgesehen, um Brust-Spannen (Mastopathie) zu lindern. Daher wird es im Normalfall auf die Brust aufgetragen.

Körperidentisches Progesteron als Creme

Eine Progesteron-Creme ist eine sehr angenehme Möglichkeit der äußerlichen Anwendung von Progesteron.

Solch eine Creme hilft nicht nur gegen Progesteron-Mangel, sondern hat auch eine sehr pflegende Wirkung auf die Haut. Die Haut wird weich, zart und wirkt verjüngt.

Progesteron als Creme hat zudem den Vorteil, dass man sie je nach Bedarf individuell dosieren kann.

Der Nachteil einer Progesteron-Creme ist der gleiche wie bei einer Östrogen-Creme: Die Creme muss in der Apotheke extra angerührt werden, weil es keine fertige Progesteron-Creme auf dem deutschen Markt gibt.

Eine gängige Rezeptur für eine 3%ige-Progesteron-Creme wäre beispielsweise:

Progesteron  (mikronisiert) 3,0 g

O/W-Grundlage ad 100 g

Nicht alle Apotheken sind bereit eine Creme selbst anzurühren. Falls man Probleme damit hat, eine geeignete Apotheke zu finden, kann man sich an die Münchner Klösterl-Apotheke wenden (www.kloesterl-apotheke.de).

Die Progesteron-Creme wendet man ein oder zwei Mal täglich an.

Dazu reibt man ein etwa haselnussgroßes Stück Creme auf einer beliebigen, weichen Hautstelle ein.

Die Hautstelle sollte weich sein, damit die Creme gut einziehen und das Progesteron den Blutkreislauf erreichen kann.

Geeignete Hautbereiche sind beispielsweise: Innere Handgelenke, Ellenbeugen, Bauch, Brüste, Dekolleté, innere Oberschenkel, Leistengegend.

Zwischen diesen Hautbereichen wechselt man am besten ab, damit die Creme immer wieder auf eine frische Hautstelle trifft und optimal aufgenommen wird.

Dauer der Progesteron-Anwendung

Üblicherweise wird das Progesteron nicht jeden Tag angewendet, sondern jeden Monat nur eine gewisse Zeit lang. Das entspricht der Natur, denn auch im weiblichen Körper wird das Progesteron nur zeitweise in größeren Mengen produziert.

So lange man noch relativ häufige Periodenblutungen hat, kann man die Progesteron-Creme immer während der Blutung weglassen.

Wenn man nur noch selten oder gar keine Menstruationsblutungen mehr hat, kann es sinnvoll sein, das Progesteron immer zu einer bestimmten Zeit des Monats für eine Woche weg zu lassen.

Wer will, kann Progesteron lebenslang anwenden, solange Beschwerden durch Progesteronmangel bestehen.

Es ist jedoch sinnvoll, immer mal wieder mit der Anwendung zu pausieren, um festzustellen, ob man das Progesteron noch braucht.


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